„Als auf Nachsuchen Cord Henrich Hengstheiders von der Hengstheide, aus der Schötmarschen Gemeinde nach der zu Lieme verleget und eingepfarret zu werden, wegen Entlegenheit von ersterer Kir-che und angeführter übriger Beweggründe, dem nun namens Illustrissimi Regentis Hochgräfliche Gnaden, jedoch cita consequentiam (beschleunigt nachfolgend), deferiert (stattgegeben) worden, so wird solches dem Prediger Ehren Jenin zu Lieme hiermit bekannt gemacht.

Detmold, den 18ten Gebr. 1773


Gräflich Lippisches Consistorium


allhier


Hoffmann.“

Damit gab das Konsistorium in Detmold dem Antrag des Hofbesitzers Cord Henrich Hengstheider oder Meier zu Hengstheide statt, dass sein Hof aus der Kirchengemeinde Schötmar in die Kirchengemeinde Lieme eingepfarrt wurde. Seit dieser Zeit besuchen die Bewohner dieses Hofes die Schule und die Kirche in Lieme.

Der Hof wurde um 1600 auf der Hengstheide unmittelbar zwischen dem Amt Brake und der Vogtei Schötmar errichtet und obwohl der Hof in der Vogtei Schötmar lag, hatten seine Bewohner schon im-mer eine sehr enge Beziehung zu Lieme. So ist es nicht verwunderlich, dass sich der Besitzer des Hofes um eine Eingliederung in die Kirchengemeinde Lieme bemühte.


Die Kinder des Hofes gingen von da an in Lieme zur Schule.

Der Hof blieb bis zum Beginn dieses Jahrhunderts im Besitz der Familie Meier und ging dann durch Erbschaft an die Familien Räkerbrink und Klusmeier.

Über viele Jahrzehnte entlang wurde auf dem Hof alljährlich das Missions- und Erntedankfest gefeiert.

(Quelle: F. Starke – „Lieme – Eine Dorfgeschichte in Einzeldarstellungen“)